Wie viel sollte man für den Ruhestand sparen?

Einer kürzlich durchgeführten Studie zufolge legen weltweit noch nicht pensionierte Investoren durchschnittlich 11,4 % ihres Gehalts für den Moment, in dem sie die Arbeitswelt zu verlassen, zur Seite. Diese Studie, die 30 Länder abdeckt, ergab jedoch auch, dass zwei Drittel (66 %) der bereits pensionierten Anleger bedauern, in ihrer Jugend nicht mehr gespart zu haben.
Laut der Schroders Global Investor Study von 2017, die an über 22.000 Investoren durchgeführt wurde, ist der höchste durchschnittliche Prozentsatz des für den Ruhestand vorgesehenen Ersparnisse in Asien (13 %) und der niedrigste in Europa (9,9 %) zu verzeichnen. In Amerika spart der durchschnittliche Investor 12,5 %. Es ist sehr wohl bekannt, dass die Menschen nicht genug für den Ruhestand sparen, aber die Studie zeigt, dass trotzdem nicht einmal die erfahrensten Investoren genug beiseitelegen. Dafür sagen diejenigen, die bereits im Ruhestand sind großteils: "Wenn ich nur mehr gespart hätte ...". Offensichtlich wird die notwendige Rücklage für die Pension unterschätzt und viele Anleger bedauern, in jungen Jahren nicht vorausschauender gehandelt zu haben.
Zusätzlich zu unzureichenden Rücklagen kommt der derzeitige Kontext niedriger Zinssätze und niedriger Renditen. Um Ihre finanziellen Ziele zu erreichen, müssen die derzeitigen Generationen mehr als ihre Vorfahren sparen.
Die Studie zeigt, dass globale Investoren nur 11,4 % des Einkommens sparen, aber sagen, dass sie mit 60 in den Ruhestand gehen wollen. Analysen zu Folge sollten diejenigen, die mit 30 Jahren mit dem Sparen begonnen haben, jedoch mindestens 15 % pro Jahr beiseitelegen, um eine Rente in Höhe von 50% ihres Gehalts zu erhalten.
Lesley-Ann Morgan von Schroders sagt: "In einigen Ländern sind Anleger vorsichtiger und erzielen daher möglicherweise niedrigere Renditen. In Deutschland bevorzugen beispielsweise diejenigen, die für den Ruhestand sparen, Anleihen, die in der Regel niedrigere Renditen bieten." Diese Investoren müssen noch mehr sparen, um ihre Altersvorsorgeziele zu erreichen. Das wichtigste Element ist hier die Zeit: frühzeitig damit anzufangen, Geld beiseite zu legen, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Höhe des Ruhestandseinkommens. Die Reinvestition von Renditen entspricht einer Ersparnis von 30 bis 40 Jahren: Es ist das Wunder der Kapitalisierung.
Weltweit erwarten Anleger, die noch nicht im Ruhestand sind, im Durchschnitt mit 63 Jahren den Arbeitsmarkt endgültig zu verlassen, möchten jedoch drei Jahre früher, und zwar schon mit 60,2 Jahren, in den Ruhestand treten. Im Gegensatz dazu erwarteten Anleger im Ruhestand ein Rentenalter von 61,1 Jahren, während die Pension mit 59,4 Jahren früher erfolgte.
Am wenigsten optimistisch in Bezug auf die Frühverrentung sind die Europäer. Im Durchschnitt rechnen sie mit einer Pensionierung von 64,5 Jahren gegenüber 61 Jahren bei Asiaten. Am pessimistischsten sind die Italiener mit Erwartungen um 67,5 Jahre, am optimistischsten die Thailänder mit 58 Jahren. Die Anlegerprognosen werden wahrscheinlich vom Rentenalter in einzelnen Ländern stark beeinflusst. Die Anleger sind allgemein nach wie vor davon überzeugt, dass der Staat einen erheblichen Teil ihres Renteneinkommens garantieren wird.